Begriff und Hintergrund des Abgasskandals
Der Begriff „Abgasskandal“ bezeichnet eine Reihe von Vorfällen, bei denen Automobilhersteller Fahrzeuge mit manipulierten Abgasreinigungssystemen auf den Markt gebracht haben. Ziel dieser Manipulationen war es, die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffemissionen – insbesondere Stickoxide (NOx) – im Prüfstandbetrieb einzuhalten, während die Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr deutlich höhere Emissionen verursachten. Der Skandal wurde erstmals 2015 öffentlich bekannt und betraf zunächst vor allem Dieselfahrzeuge.
Technische Hintergründe der Manipulation
Im Zentrum des Abgasskandals stehen sogenannte Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung. Diese Software erkennt, ob sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand befindet und steuert dann gezielt die Abgasreinigung so, dass gesetzliche Vorgaben eingehalten werden. Im regulären Fahrbetrieb wird diese Reinigung jedoch reduziert oder abgeschaltet, was zu erhöhten Schadstoffausstößen führt.
Bedeutung für Verbraucherinnen und Verbraucher
Für Halterinnen und Halter betroffener Fahrzeuge kann der Skandal weitreichende Folgen haben: Neben dem Wertverlust drohen Stilllegungen durch Behörden oder verpflichtende Nachrüstungen. Zudem können sich Fragen nach Ansprüchen gegenüber Herstellern ergeben.
Rechtliche Aspekte des Abgasskandals
Zivilrechtliche Konsequenzen für Fahrzeughalterinnen und -halter
Im Zusammenhang mit dem Abgasskandal stehen zivilrechtliche Ansprüche im Vordergrund. Betroffene Personen können unter bestimmten Voraussetzungen Rechte gegenüber dem Hersteller oder Händler geltend machen. Hierzu zählen beispielsweise Rückabwicklung des Kaufvertrags oder Schadenersatzforderungen wegen Täuschung beim Erwerb eines manipulierten Fahrzeugs.
Kaufvertragliche Rechte bei Mängeln am Fahrzeug
Wird ein Fahrzeug verkauft, das nicht den vertraglich zugesicherten Eigenschaften entspricht – etwa weil es über eine unzulässige Abschalteinrichtung verfügt -, kann dies als Sachmangel gewertet werden. In solchen Fällen kommen Gewährleistungsrechte wie Nachbesserung oder Rücktritt vom Vertrag in Betracht.
Möglicher Anspruch auf Schadenersatz wegen sittenwidriger Schädigung
In bestimmten Konstellationen kann auch ein Anspruch auf Schadenersatz bestehen, wenn nachgewiesen wird, dass durch vorsätzliche Täuschung ein wirtschaftlicher Schaden entstanden ist – etwa durch einen überhöhten Kaufpreis infolge falscher Angaben zum Emissionsverhalten des Fahrzeugs.
Öffentlich-rechtliche Folgen für Hersteller und Halterinnen bzw. Halter
Behörden können Maßnahmen gegen Hersteller ergreifen; dazu zählen Bußgelder sowie Anordnungen zur Beseitigung unzulässiger Abschalteinrichtungen (Rückrufaktionen). Für Besitzerinnen und Besitzer manipulierter Fahrzeuge besteht zudem das Risiko einer behördlichen Stilllegung ihres Autos bis zur Durchführung entsprechender Nachrüstungen.
Bedeutung für Umwelt- und Verbraucherschutz
Der Abgasskandal hat erhebliche Auswirkungen auf Umwelt- sowie Verbraucherschutzinteressen: Die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten trägt zur Luftverschmutzung bei; gleichzeitig wurden Käuferinnen und Käufer getäuscht hinsichtlich der tatsächlichen Umwelteigenschaften ihrer Fahrzeuge.
Ablauf typischer Verfahren im Zusammenhang mit dem Abgasskandal
Verfahren rund um den Abgasskandal betreffen häufig Klagen gegen Automobilhersteller wegen angeblicher Täuschung beim Verkauf manipulierter Fahrzeuge oder Streitigkeiten um Gewährleistungsrechte aus Kaufverträgen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Abgasskandal“ (FAQ)
Muss ich mein betroffenes Fahrzeug zurückgeben?
Nicht jede Person ist verpflichtet ihr betroffenes Auto zurückzugeben; dies hängt davon ab ob entsprechende rechtliche Voraussetzungen erfüllt sind beziehungsweise welche Maßnahmen von Behörden angeordnet wurden.
Können auch Gebrauchtwagen vom Abgasskandal betroffen sein?
Sowohl Neuwagen als auch Gebrauchtfahrzeuge können von Manipulationen an der Motorsteuerungssoftware betroffen sein sofern sie entsprechende Technik verbaut haben.
Darf mein Auto stillgelegt werden?
< p>Sollte eine behördlich angeordnete Rückrufaktion nicht umgesetzt werden besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Stilllegung bis zur Behebung festgestellter Mängel am Fahrzeug.
Können mir Kosten durch notwendige Nachrüstungen entstehen?
< p>Kostenfragen rund um technische Nachrüstung sind abhängig davon wer diese anordnet beziehungsweise finanziert; oftmals übernehmen Hersteller zumindest einen Teil dieser Aufwendungen freiwillig oder aufgrund behördlicher Vorgaben.
Laufen Fristen für mögliche Ansprüche aus dem Dieselskandal ab?
< p>Möglicherweise bestehen Fristen innerhalb derer Ansprüche geltend gemacht werden müssen; deren genaue Dauer richtet sich nach verschiedenen Faktoren wie Zeitpunkt des Kaufs sowie Kenntnis über die Manipulation am eigenen Auto.
< h3 > Welche Rolle spielen Sammelklagen im Kontext des Dieselskandals? h3 >
< p >Sammelklagen ermöglichen es mehreren Betroffenen gemeinsam gegen einen Hersteller vorzugehen wodurch Prozesse effizienter gestaltet werden können.< / p >
< h3 > Sind nur Diesel-Fahrzeuge vom Skandal betroffen? h3 >
<p>Ursprünglich standen hauptsächlich Dieselmodelle im Fokus doch inzwischen gibt es Hinweise darauf dass auch Benziner vereinzelt Gegenstand entsprechender Untersuchungen waren.< / p >
<h3>Welche Bedeutung hat ein Softwareupdate meines Autos?< / h3> <p>Ein Softwareupdate dient meist dazu unzulässige Abschalteinrichtungen zu entfernen damit das Auto wieder den gesetzlichen Anforderungen entspricht.< / p> < / section >