Stock Option

Begriff und Grundlagen der Stock Option

Eine Stock Option ist ein vertraglich eingeräumtes Recht, innerhalb eines bestimmten Zeitraums Aktien eines Unternehmens zu einem im Voraus festgelegten Preis zu erwerben oder zu verkaufen. In der Praxis werden Stock Options häufig als Bestandteil von Vergütungsmodellen eingesetzt, insbesondere bei börsennotierten Unternehmen und Start-ups. Sie dienen dazu, Mitarbeitende am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen.

Arten von Stock Options

Mitarbeiter-Stock-Options (Employee Stock Options)

Die am weitesten verbreitete Form sind Mitarbeiter-Stock-Options. Hierbei erhalten Angestellte das Recht, nach Ablauf einer Sperrfrist (Vesting Period) eine bestimmte Anzahl an Aktien zum Ausübungspreis (Strike Price) zu erwerben. Ziel ist es, die Bindung an das Unternehmen sowie die Motivation zur Steigerung des Unternehmenswertes zu fördern.

Börsengehandelte Optionen

Neben den unternehmensinternen Programmen existieren auch börsengehandelte Optionen auf Aktien. Diese werden unabhängig vom Arbeitsverhältnis gehandelt und unterliegen eigenen rechtlichen Rahmenbedingungen.

Rechtliche Aspekte der Gewährung von Stock Options

Vertragsgestaltung und Bedingungen

Die Einräumung von Stock Options erfolgt in der Regel durch einen schriftlichen Vertrag oder ein Programmreglement. Darin sind wesentliche Bedingungen wie Anzahl der Optionen, Ausübungspreis, Laufzeit sowie etwaige Sperrfristen geregelt. Auch Regelungen für den Fall des Ausscheidens aus dem Unternehmen oder bei besonderen Ereignissen wie Übernahmen können enthalten sein.

Sperrfristen und Vesting Periods

Häufig wird eine sogenannte Vesting Period vereinbart: Erst nach Ablauf dieser Frist kann die Option ausgeübt werden. Dies soll sicherstellen, dass Mitarbeitende über einen längeren Zeitraum im Unternehmen verbleiben.

Kündigung und Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Im Falle einer Beendigung des Arbeitsverhältnisses regeln viele Programme ausdrücklich den Umgang mit noch nicht ausgeübten Optionen – beispielsweise deren Verfall oder eingeschränkte Ausübbarkeit innerhalb bestimmter Fristen nach dem Ausscheiden.

Steuerliche Behandlung von Stock Options in Deutschland

Die steuerliche Behandlung hängt davon ab, ob es sich um Mitarbeiteroptionen handelt oder um börsengehandelte Optionen im Privatvermögen. Bei Mitarbeiteroptionen entsteht regelmäßig ein geldwerter Vorteil zum Zeitpunkt der Ausübung; dieser unterliegt grundsätzlich der Lohnsteuer sowie gegebenenfalls Sozialabgaben.
Bei späterem Verkauf erworbener Aktien kann zudem eine Besteuerung etwaiger Kursgewinne erfolgen.
Für privat erworbene Börsenoptionen gelten gesonderte steuerliche Vorschriften hinsichtlich Haltefristen und Veräußerungsgewinnen.

Beteiligungsrechte und Mitbestimmung durch Stock Options

Der Erwerb einer Aktie durch Ausübung einer Option begründet grundsätzlich Aktionärsrechte wie Stimmrecht in Hauptversammlungen sowie Anspruch auf Dividendenzahlungen – jedoch erst ab tatsächlichem Erwerb der Aktie.
Vorher besteht lediglich ein schuldrechtlicher Anspruch auf Verschaffung dieses Rechts; mit Abschluss des Kaufvorgangs gehen die vollen Mitgliedschaftsrechte über.
Während bloßer Inhaberstatus einer Option bestehen keine gesellschaftsrechtlichen Mitwirkungsrechte gegenüber dem Unternehmen.

Anforderungen an Transparenz und Dokumentation

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine transparente Information über Umfang sowie Bedingungen eingeräumter Optionen gegenüber Begünstigten.

Insbesondere börsennotierte Gesellschaften müssen Offenlegungspflichten beachten; dies betrifft sowohl interne Kommunikation als auch Veröffentlichungspflichten gegenüber Kapitalmarktteilnehmern.


Häufig gestellte Fragen zum Thema Stock Option (FAQ)

Können alle Mitarbeitenden eines Unternehmens mit Stock Options ausgestattet werden?

Nicht zwingend alle Beschäftigten erhalten automatisch Zugang zu einem solchen Programm; dies hängt vom jeweiligen Vergütungsmodell ab. Oftmals richtet sich das Angebot gezielt an Führungskräfte oder Schlüsselpersonen.

Sind zugesagte Optionen rechtlich verbindlich?

Sobald ein wirksamer Vertrag geschlossen wurde beziehungsweise Teilnahmebedingungen akzeptiert wurden, besteht grundsätzlich ein einklagbarer Anspruch auf Einräumung beziehungsweise spätere Zuteilung gemäß den vereinbarten Konditionen.

Darf das Unternehmen gewährte Optionen wieder entziehen?

Ob bereits gewährte Rechte widerrufen werden dürfen, richtet sich nach den vertraglichen Vereinbarungen im jeweiligen Programmreglement.
Ohne ausdrückliche Rücktrittsklausel bleibt das eingeräumte Recht bestehen.

Muss für die Ausübung einer Mitarbeiteroption immer gezahlt werden?

Üblicherweise sieht das Modell vor,
dass beim Erwerb tatsächlich Geld für jede Aktie zum festgelegten Preis entrichtet wird.
Es gibt jedoch Varianten,
bei denen keine Zahlung erforderlich ist
(„virtuelle“ Modelle).