Grundlagen der Zweiteilung der Straftaten
Die Zweiteilung der Straftaten ist ein grundlegendes Prinzip im deutschen Strafrecht. Sie beschreibt die Einteilung aller strafbaren Handlungen in zwei Hauptkategorien: Verbrechen und Vergehen. Diese Unterscheidung hat weitreichende Bedeutung für das gesamte Strafverfahren, von der Festlegung des Strafmaßes bis hin zu den rechtlichen Folgen einer Verurteilung.
Definition und Abgrenzung: Verbrechen und Vergehen
Im Rahmen der Zweiteilung werden Straftaten nach dem Maß ihrer Schwere unterschieden. Die beiden Kategorien sind:
Verbrechen
Als Verbrechen gelten alle rechtswidrigen Taten, die mit einer besonders hohen Mindeststrafe bedroht sind. Sie zeichnen sich durch eine erhebliche Gefährdung oder Verletzung wichtiger Rechtsgüter aus, wie etwa Leben, körperliche Unversehrtheit oder Eigentum in großem Umfang. Beispiele hierfür sind Raub, Mord oder schwere Brandstiftung.
Vergehen
Vergehen sind weniger schwerwiegende rechtswidrige Handlungen als Verbrechen. Sie werden mit geringeren Strafen geahndet und betreffen häufig alltägliche Konflikte oder Ordnungsstörungen wie Diebstahl geringwertiger Sachen oder einfache Körperverletzung.
Bedeutung der Zweiteilung im Strafverfahren
Die Einordnung einer Tat als Verbrechen oder als Vergehen beeinflusst zahlreiche Aspekte des Strafverfahrens:
- Strafzumessung: Das mögliche Strafmaß unterscheidet sich je nach Kategorie erheblich.
- Anwendung besonderer Vorschriften: Für bestimmte Maßnahmen wie Untersuchungshaft gelten unterschiedliche Voraussetzungen.
- Möglichkeiten zur Einstellung des Verfahrens: Bei weniger schweren Taten (Vergehen) bestehen erweiterte Möglichkeiten zur Einstellung unter bestimmten Bedingungen.
- Löschung aus dem Führungszeugnis: Die Dauer bis zur Löschung kann je nach Schweregrad unterschiedlich sein.
- Bedeutung für Vorstrafenregister: Eine Eintragung wegen eines Verbrechens wirkt sich meist gravierender aus als bei einem einfachen Vergehen.
Zweck und Zielsetzung der Zweiteilung im Rechtssystem
Die klare Trennung zwischen schwerwiegenden (Verbrechen) und weniger schwerwiegenden (Vergehen) Delikten dient dazu, das Rechtssystem übersichtlich zu strukturieren sowie eine angemessene Reaktion auf verschiedene Formen von Rechtsverletzungen zu ermöglichen. Dadurch wird gewährleistet, dass sowohl die Interessen des Staates an effektiver Kriminalitätsbekämpfung als auch die Rechte betroffener Personen gewahrt bleiben.
Sonderfälle: Übergangsbereiche zwischen den Kategorien
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass eine Tatmerkmale sowohl eines schweren als auch eines leichteren Delikts aufweist. In solchen Situationen entscheidet letztlich das Gericht anhand gesetzlicher Vorgaben über die genaue Einstufung.
Bedeutung für Betroffene und Gesellschaft
Für betroffene Personen hat die Zuordnung ihrer Handlung erhebliche Auswirkungen – etwa hinsichtlich möglicher Sanktionen sowie sozialer Folgen einer strafrechtlichen Ahndung. Auch für gesellschaftliche Bewertungen spielt diese Differenzierung eine wichtige Rolle.
Häufig gestellte Fragen zur Zweiteilung der Straftaten
Können alle Straftaten eindeutig einem Bereich zugeordnet werden?
Grundsätzlich lassen sich sämtliche strafbaren Handlungen entweder den sogenannten „Verbrechen“ oder „Vergehen“ zuordnen; Grenzfälle werden durch gerichtliche Entscheidung geklärt.
Macht es einen Unterschied bei jugendlichen Tätern?
Auch bei Jugendlichen findet diese Unterscheidungsmöglichkeit Anwendung; allerdings können besondere Regelungen greifen, um erzieherischen Zielen Rechnung zu tragen.
Kann ein Verfahren wegen eines schweren Delikts eingestellt werden?
Bei besonders schweren Taten (also typischerweise bei einem „Verbrechen“) bestehen nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten zur Einstellung des Ermittlungsverfahrens verglichen mit leichteren Fällen („Vergehens“-Bereich).
Sind versuchte Taten ebenfalls eingeteilt?
Auch Versuche von Straftaten unterliegen dieser Kategorisierung; entscheidend ist dabei stets das angestrebte Zielverhalten beziehungsweise dessen rechtliche Bewertung.
Können mehrere Delikte gleichzeitig vorliegen?
Es ist möglich, dass jemand mehrere verschiedene Delikte begeht – beispielsweise ein „Verbrechens“-Tatbestand zusammen mit mehreren „Vergehens“-Tathandlungen; dies wird dann jeweils einzeln bewertet.
Welche Rolle spielt die Einstufung beim Führungszeugnis? h ³ >
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Ob eine Tat ins Führungszeugnis aufgenommen wird sowie deren Löschfristen hängen maßgeblich davon ab , ob es sich um ein „V er brechen“ o d e r “ V e r g e h en“ handelt .
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< h ³ >Wie wirkt sich die Einstuf ung auf Bewährungsentscheidungen aus ?< / h³ >
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D ie Möglichkeit , Strafen z ur Bewährung auszusetzen , hängt u nter anderem v on d er S chwere d es D elikts a b ; b ei V erbrec hen s ind di ese Mögl ichkeiten oft stärker eingeschränkt .
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