Begriff und Bedeutung der Zurechnungsunfähigkeit
Zurechnungsunfähigkeit ist ein Begriff aus dem deutschen Recht, der beschreibt, dass eine Person aufgrund bestimmter Umstände nicht in der Lage ist, das Unrecht einer Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln. Dies bedeutet, dass die betreffende Person für ihr Verhalten rechtlich nicht verantwortlich gemacht werden kann. Die Zurechnungsunfähigkeit spielt insbesondere im Strafrecht und im Zivilrecht eine wichtige Rolle.
Voraussetzungen für die Annahme von Zurechnungsunfähigkeit
Ob jemand als zurechnungsunfähig gilt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist dabei vor allem der Zustand des Geistes oder Bewusstseins zum Zeitpunkt einer Handlung. Typische Ursachen können schwere seelische Störungen, krankhafte seelische Beeinträchtigungen oder tiefgreifende Bewusstseinsstörungen sein. Auch bestimmte Entwicklungsstufen bei Kindern können zur Annahme von Zurechnungsunfähigkeit führen.
Krankhafte seelische Störungen und andere Ursachen
Zu den häufigsten Gründen zählen psychische Erkrankungen wie Schizophrenie oder schwere Depressionen sowie geistige Behinderungen. Auch akute Zustände wie ein Delirium oder starker Alkohol- beziehungsweise Drogenkonsum können dazu führen, dass eine Person als zurechnungsunfähig angesehen wird.
Zeitpunkt der Beurteilung
Die Frage nach der Zurechnungsunfähigkeit bezieht sich immer auf den Moment des relevanten Verhaltens – beispielsweise auf den Zeitpunkt einer Straftat oder eines Vertragsschlusses.
Zurechnungsunfähigkeit im Strafrecht
Im Strafrecht bedeutet Zurechnungsunfähigkeit, dass eine Person für ihre Tat nicht bestraft werden kann. Das liegt daran, dass sie entweder das Unrecht ihrer Handlung nicht erkennen konnte oder unfähig war, entsprechend dieser Einsicht zu handeln. In solchen Fällen entfällt die strafrechtliche Verantwortlichkeit vollständig.
Unterschied zur verminderten Schuldfähigkeit
Neben vollständiger Zurechnungsunfähigkeit gibt es auch Fälle verminderter Schuldfähigkeit: Hierbei besteht zwar noch ein gewisses Maß an Verantwortlichkeit; diese ist jedoch eingeschränkt und kann sich strafmildernd auswirken.
Zurechnungsunfähigkeit im Zivilrecht
Auch im Bereich des Privatrechts hat die Frage nach der Fähigkeit zur Verantwortung große Bedeutung – etwa bei Verträgen: Wer zurechnungsunfähig ist, kann keine wirksamen Willenserklärungen abgeben; abgeschlossene Verträge sind dann in aller Regel unwirksam.
Bedeutung für Minderjährige
Minderjährige unter einem bestimmten Alter gelten grundsätzlich als nicht zurechenbar; sie sind also rechtlich geschützt vor den Folgen eigener Handlungen.
Feststellung und Nachweis von Zurechnungsunfähigkeit
Die Feststellung erfolgt meist durch medizinisch-psychologische Gutachten sowie durch richterliche Entscheidung in Gerichtsverfahren. Dabei wird geprüft, ob zum fraglichen Zeitpunkt tatsächlich eine relevante Einschränkung bestand.
Mögliche Rechtsfolgen bei festgestellter Zurechnungunsfäigkeit
Liegen die Voraussetzungen vor und wird dies festgestellt,
ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen: Im Strafverfahren entfällt die Strafe; zivilrechtlich bleiben Willenserklärungen unwirksam.
In manchen Fällen kommen besondere Maßnahmen wie Unterbringung in Betracht.
Bedeutung für Betroffene und Gesellschaft
Ziel dieser Regelung ist es,
Menschen mit erheblichen geistigen Einschränkungen gerecht zu behandeln
und gleichzeitig einen angemessenen Schutz anderer Personen sicherzustellen.
Die Abgrenzung zwischen voller Verantwortlichkeit,
verminderter Schuldfähigkeit
und völliger Unzurechenbarkeit dient dem Ausgleich individueller Besonderheiten mit gesellschaftlichen Interessen an Sicherheit
und Gerechtigkeit.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Zurechnungunsfäigkeit (FAQ)
Was versteht man unter dem Begriff „Zurechnungunsfäigkeit“?
<
p>Zurechnungunsfäigkeit bezeichnet einen Zustand,
in dem jemand aufgrund psychischer Störung,
geistiger Behinderung,
schwerer Bewusstseinsstörung
oder mangelnder Entwicklung das Unrecht seines Handelns nicht erkennen
bzw. nicht danach handeln kann
– mit Folgen für seine rechtliche Verantwortung. p >
< h 3 > Wann gilt jemand als zurechnungunsfähig? h 3 >
<
p > Eine Person gilt dann als zurechnungunsfähig,
wenn sie infolge bestimmter Umstände (z.B.
Krankheit,
Rausch)
beim relevanten Verhalten weder das Unrechtsbewusstsein hatte noch entsprechend hätte handeln können.< / p >
< h 3 > Welche Auswirkungen hat festgestellte Zugehnung uns f ä i g k e i t auf S t r a f v e r f a h r e n ?< / h 3 >
< p > Wird Zugehnung uns f ä i g k e i t festgestellt , entfällt grundsätzlich jede strafbare Verantwortlichkeit . Die betroffene Person wird also wegen ihrer Tat nicht bestraft .< / p >
< h 3 > Welche Rolle spielt Zugehnung uns f ä i g k e i t im Vertrags recht ?< / h 3 >
< p > Im Vertrags recht führt Zugehnung uns f ä i g k e i t dazu , dass abgegebene Willens erklärungen meist unwirksam sind . Verträge kommen daher regelmäßig gar nicht erst zustande .< / p >
< h 3 > Wie wird Zugehnung uns f ä i g k e i t festgestellt ?< / h 3 >
<
p > Die Feststellung erfolgt typischerweise durch medizinisch – psychologische Gutachten ,
oft ergänzt um gerichtliche Entscheidungen .
Es muss geprüft werden ,
ob tatsächlich relevante Einschränkungen bestanden haben .
<
/ p >
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