Begriffserklärung: Was bedeutet Overhead?
Der Begriff „Overhead“ stammt aus dem Englischen und bezeichnet im wirtschaftlichen Kontext die Gemeinkosten eines Unternehmens oder einer Organisation. Gemeinkosten sind jene Kosten, die nicht direkt einem bestimmten Produkt, Projekt oder Auftrag zugeordnet werden können. Sie fallen unabhängig von der konkreten Leistungserbringung an und betreffen beispielsweise Verwaltung, Miete, Energie oder allgemeine Dienstleistungen.
Arten von Overhead
Verwaltungsoverhead
Verwaltungsoverhead umfasst alle Kosten, die durch administrative Tätigkeiten entstehen. Dazu zählen Gehälter für Verwaltungsangestellte, Ausgaben für Büromaterialien sowie Aufwendungen für Buchhaltung und Personalmanagement.
Betriebs- und Infrastruktur-Overhead
Hierzu gehören Kosten wie Miete für Geschäftsräume, Versicherungen sowie Ausgaben für Strom, Wasser und Heizung. Auch Wartungskosten von Gebäuden oder technischen Anlagen fallen unter diesen Bereich.
Technologischer Overhead
Technologischer Overhead bezieht sich auf Ausgaben im Zusammenhang mit IT-Infrastruktur wie Serverkosten, Softwarelizenzen oder Wartungsgebühren technischer Systeme.
Rechtliche Aspekte des Overheads in Unternehmen und Organisationen
Kalkulation und Transparenzpflichten bei der Abrechnung von Overheads
Unternehmen sind verpflichtet, ihre Kostenstrukturen nachvollziehbar darzustellen. Bei der Kalkulation von Preisen müssen auch die Gemeinkosten angemessen berücksichtigt werden. Insbesondere bei öffentlichen Aufträgen ist eine transparente Darstellung des Overheads erforderlich. Die Offenlegung dient dazu sicherzustellen, dass keine unzulässigen Preisaufschläge erfolgen.
Overheads in Verträgen mit Dritten (z.B. Dienstleistungsverträge)
In vielen Verträgen wird geregelt, ob und in welchem Umfang Overheads berechnet werden dürfen. Vertragspartner können festlegen, welche Arten von Gemeinkosten erstattungsfähig sind oder wie sie anteilig aufgeteilt werden sollen.
Spezielle Regelungen bei Fördermitteln und Zuschüssen
Bei staatlichen Förderprogrammen ist häufig genau definiert, welche Arten von Overheads als förderfähig gelten. Die Einhaltung dieser Vorgaben ist Voraussetzung dafür, dass entsprechende Kosten anerkannt werden können.
Buchführungspflichten im Hinblick auf den Overhead
Unternehmen müssen ihre Gemeinkosten ordnungsgemäß erfassen und dokumentieren. Dies dient sowohl internen Kontrollzwecken als auch der Nachvollziehbarkeit gegenüber Dritten – etwa Finanzbehörden oder Vertragspartnern.
Bedeutung des Begriffs „Overhead“ im Steuerrecht
Im steuerlichen Kontext spielen Gemeinkosten eine wichtige Rolle bei der Gewinnermittlung eines Unternehmens: Sie mindern den steuerpflichtigen Gewinn als Betriebsausgaben – vorausgesetzt sie sind betrieblich veranlasst sowie ordnungsgemäß nachgewiesen.
Anwendungsbereiche außerhalb klassischer Unternehmen
Auch gemeinnützige Organisationen müssen ihren Anteil an Verwaltungskosten offenlegen – insbesondere dann,
wenn Spenden eingeworben werden oder öffentliche Gelder zum Einsatz kommen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „Overhead“ (FAQ)
Können alle Arten von Überkopfkosten (Overheads) steuerlich geltend gemacht werden?
Nicht jede Form des Overheads kann automatisch steuermindernd angesetzt werden; es kommt darauf an,
ob diese betrieblich veranlasst wurden
sowie ausreichend dokumentiert sind.
Müssen Unternehmen ihren Kunden offenlegen,
wie hoch ihr Anteil an den Gesamtkosten durch den Overhead ist?
Einer generellen Offenlegungspflicht unterliegen Unternehmen nicht immer;
jedoch kann dies vertraglich vereinbart sein
beziehungsweise bei öffentlichen Aufträgen gefordert sein.
Darf ein Auftraggeber verlangen,
dass bestimmte Positionen aus dem Bereich „Overhead“ nicht abgerechnet werden?
Soweit dies vertraglich geregelt wurde,
kann ein Auftraggeber bestimmen,
welche Anteile am Gesamtaufwand erstattungsfähig sind
beziehungsweise ausgeschlossen bleiben.
Müssen Non-Profit-Organisationen ihren Verwaltungsaufwand gesondert ausweisen?
Zahlreiche Zuwendungsgeber fordern einen gesonderten Nachweis über Höhe
sowie Verwendung des Verwaltungsaufwands;
dies dient insbesondere Transparenzzwecken gegenüber Spendern
beziehungsweise Geldgebern.
Kann ein zu hoher Anteil an Verwaltungskosten rechtliche Konsequenzen haben?
Sollte sich herausstellen,
dass Mittel zweckwidrig verwendet wurden –
etwa weil unverhältnismäßig hohe Anteile in den allgemeinen Aufwand fließen –
könnten Rückforderungen drohen;
zudem besteht das Risiko negativer Auswirkungen auf das Vertrauen Dritter.
Nicht selten sehen Förderrichtlinien vor,
dass nur bestimmte Teile des Budgets zur Deckung indirekter Kosten genutzt werden dürfen;
genaue Vorgaben ergeben sich meist aus dem jeweiligen Zuwendungsvertrag bzw.
Richtlinienwerk.
Zumeist verlangen Rechnungslegungsstandards eine klare Trennung zwischen direkt zurechenbaren Einzelkosten & indirekten Gemeinschaftsaufwendungen.