Due

Begriff und Bedeutung von „Due“

„Due“ ist ein aus dem Englischen entlehnter Ausdruck, der in rechtlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen häufig verwendet wird. Grundsätzlich bedeutet „due“ so viel wie „fällig“, „geschuldet“ oder „geboten“. Der Begriff erscheint in Verträgen, Rechnungen, Anleihebedingungen, Compliance-Regelwerken sowie in zusammengesetzten Begriffen wie „Due Diligence“, „Due Process“ oder „Due Care“. In diesen Kontexten beschreibt „due“ jeweils den rechtlich erwarteten Zeitpunkt, Umfang oder Grad einer Leistung, Prüfung oder Sorgfalt.

„Due“ im Vertrags- und Schuldrecht

Bedeutung als Fälligkeit und Geschuldetsein

In Verträgen und Forderungsbeziehungen kennzeichnet „due“ die Fälligkeit einer Leistung. Ist eine Zahlung oder Handlung „due“, besteht ein einklagbarer Anspruch auf Erfüllung. Die Fälligkeit legt fest, ab wann die Gläubigerseite die Leistung verlangen kann und ab wann die Schuldnerseite leisten muss.

„Past due“ und Zahlungsverzug

„Past due“ bezeichnet überfällige Forderungen. Damit ist eine Leistung gemeint, deren Fälligkeit bereits eingetreten und deren Erfüllung ausgeblieben ist. Die rechtliche Einordnung und die Folgen von Verzug richten sich nach den vereinbarten Vertragsklauseln und dem anwendbaren Recht, etwa zu Verzugszinsen oder weiteren Rechtsfolgen.

Fälligkeitsdaten („due date“) in Verträgen und Finanzinstrumenten

Das „due date“ markiert den konkreten Fälligkeitszeitpunkt. Es kann als Kalendertag, Fristende oder durch ein auslösendes Ereignis (z. B. Abnahme, Lieferung) bestimmt sein. In Anleihen und Darlehen steht „due date“ für Zins- und Tilgungstermine. In Rechnungen zeigt es den Zeitpunkt, zu dem die Zahlung geschuldet ist.

Rechtsfolgen der Fälligkeit

Mit Eintritt der Fälligkeit ändern sich die rechtlichen Positionen der Parteien: Die Leistungsberechtigung der Gläubigerseite wird durchsetzbar, und die Schuldnerseite trägt das Risiko, bei Nichtleistung in Verzug zu geraten. Vertragsklauseln wie „due and payable“ verdeutlichen, dass eine Forderung nicht nur entstanden, sondern auch sofort zahlbar ist.

„Due Diligence“: Sorgfaltsprüfung im Wirtschaftsleben

„Due Diligence“ bezeichnet eine strukturierte Prüfung im Vorfeld wirtschaftlicher Transaktionen, insbesondere beim Erwerb von Unternehmen, Beteiligungen oder Immobilien. Ziel ist die risikoorientierte Informationsgewinnung, um Rechte, Pflichten, Risiken und Werttreiber zu erkennen.

Typische Prüfungsarten

  • Legal Due Diligence: Prüfung von Verträgen, Rechten, Genehmigungen, Streitigkeiten, IP und Compliance-Strukturen.
  • Financial Due Diligence: Analyse von Ertragslage, Vermögens- und Liquiditätssituation.
  • Tax Due Diligence: Prüfung steuerlicher Positionen und Risiken.
  • Technical/Operational Due Diligence: Bewertung technischer, operativer und regulatorischer Aspekte.
  • Environmental und HR Due Diligence: Umwelt- und Personalthemen, z. B. Genehmigungen, Altlasten, Kollektivregelungen.
  • IT/Privacy/Compliance Due Diligence: Systeme, Datenschutz, interne Richtlinien und Kontrollen.

Vorgehen und Dokumentation

Die Prüfung erfolgt typischerweise anhand eines strukturierten Fragenkatalogs und der Auswertung eines Datenraums. Ergebnisse werden in Berichten zusammengefasst, oft mit einer Darstellung identifizierter Risiken, Annahmen und offener Punkte. Der Umfang orientiert sich an Transaktionsart, Branche und Risikoappetit der Beteiligten.

Rechtswirkungen und Grenzen

Eine Due Diligence schafft Transparenz, ersetzt jedoch keine Gewähr für die Abwesenheit aller Risiken. Die Erkenntnisse werden häufig durch Zusicherungen und Freistellungen im Kaufvertrag adressiert. Informationspflichten der veräußernden Seite und Offenlegungspraxis beeinflussen, welche Risiken erkennbar sind. Grenzen ergeben sich aus Informationszugang, Zeitrahmen und Bewertungsunsicherheiten.

„Due Process“: Faire Verfahren

„Due Process“ steht für die Gewährleistung fairer Verfahrensgrundsätze. Dazu zählen insbesondere rechtliches Gehör, Unparteilichkeit der entscheidenden Stelle, Transparenz des Verfahrens, Vorhersehbarkeit von Regeln und Verhältnismäßigkeit. Der Ausdruck entstammt dem anglo-amerikanischen Rechtskreis, wird jedoch auch im deutschsprachigen Raum zur Beschreibung rechtsstaatlicher Mindeststandards herangezogen. Außerhalb staatlicher Verfahren wird „due process“ teils in Verbänden oder Organisationen als Leitbegriff für faire interne Entscheidungswege genutzt.

„Due Care“: Gebotene Sorgfalt

„Due Care“ bezeichnet das Maß an Sorgfalt, das nach den Umständen erwartet wird. Der Begriff tritt in Verträgen, in der Unternehmensorganisation, bei Produktsicherheit, IT- und Datensicherheit sowie in Compliance-Systemen auf. Er grenzt sich zur „Due Diligence“ dadurch ab, dass „Due Care“ die pflichtgemäße Ausführung laufender Tätigkeiten beschreibt, während „Due Diligence“ typischerweise eine anlassbezogene Prüfung im Vorfeld einer Entscheidung meint.

„Due“ im Finanz- und Handelsverkehr

Im Zahlungsverkehr und in Finanzdokumenten findet sich „due“ in Formulierungen wie „amounts due“, „rent due“ oder „due and payable“. In Anleihe- und Kreditbedingungen beschreiben diese Begriffe die Entstehung und sofortige Zahlbarkeit von Forderungen. Klauseln wie „due on sale“ knüpfen Fälligkeit an Ereignisse, etwa den Eigentumsübergang, und können vorzeitige Rückzahlungsverpflichtungen auslösen.

Internationale Bezüge und Übersetzungshinweise

Die Bedeutung von „due“ hängt stark vom Kontext ab. Während „due“ im Rechnungswesen regelmäßig „fällig“ bedeutet, kann es in zusammengesetzten Begriffen unterschiedliche Nuancen tragen. Präzise Übersetzung und Auslegung orientieren sich an der konkreten Klausel, den definierten Begriffen im Dokument sowie der üblichen Verkehrsanschauung des betroffenen Rechts- und Marktumfelds.

Abgrenzung und verwandte Begriffe

  • Fälligkeit: Zeitpunkt, ab dem der Anspruch auf Leistung besteht.
  • Geschuldet: Inhalt der vertraglich oder gesetzlich geschaffenen Leistungspflicht.
  • Verzug: Rechtszustand nach nicht rechtzeitiger Leistung trotz Fälligkeit.
  • Maturity: Reife-/Endfälligkeit von Finanzinstrumenten; eng verwandt mit „due date“.
  • All due care: Ausdruck für die geforderte, volle Sorgfalt unter den gegebenen Umständen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu „Due“

Was bedeutet „due“ in Verträgen konkret?

„Due“ kennzeichnet die Fälligkeit und damit den Zeitpunkt, ab dem eine vertraglich vereinbarte Leistung gefordert werden kann. Es signalisiert, dass die Leistung nicht nur entstanden, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt oder nach einem Ereignis zahlbar oder zu erbringen ist.

Worin liegt der Unterschied zwischen „due date“ und „maturity date“?

„Due date“ ist der Fälligkeitstermin einer konkreten Leistung, etwa einer Rechnung oder Zinszahlung. „Maturity date“ bezeichnet die Endfälligkeit eines Finanzinstruments, etwa das Laufzeitende einer Anleihe oder eines Darlehens, an dem regelmäßig die Restschuld fällig wird.

Wofür steht „Due Diligence“ rechtlich?

„Due Diligence“ ist eine strukturierte Sorgfaltsprüfung zur Ermittlung wesentlicher Informationen und Risiken vor wirtschaftlichen Transaktionen. Sie dient der informierten Entscheidungsfindung und beeinflusst Vertragsgestaltung, Zusicherungen und Risikoallokation.

Was heißt „past due“ auf Rechnungen und Forderungsaufstellungen?

„Past due“ bedeutet, dass die Forderung bereits überfällig ist, weil der Fälligkeitstermin ohne Erfüllung verstrichen ist. Dieser Status kann weitere Rechtsfolgen auslösen, etwa vertraglich vorgesehene Zusatzkosten oder Verzugsfolgen.

Ist „due process“ im deutschsprachigen Raum relevant?

Der Begriff stammt aus dem anglo-amerikanischen Rechtskreis, wird jedoch als Umschreibung für faire, rechtsstaatliche Verfahrensstandards genutzt. Er dient häufig als Referenzrahmen für Transparenz, rechtliches Gehör und Unparteilichkeit in Entscheidungsverfahren.

Was umfasst „due care“ im rechtlichen Kontext?

„Due care“ beschreibt die angemessene Sorgfalt, die unter den jeweiligen Umständen erwartet wird. Er findet sich in vertraglichen Pflichten, in organisatorischen Anforderungen von Unternehmen sowie in Bereichen wie Produktsicherheit, IT-Sicherheit und Compliance.

Welche Bedeutung hat die Formulierung „due and payable“?

„Due and payable“ drückt aus, dass eine Forderung nicht nur entstanden, sondern zugleich fällig und sofort zahlbar ist. Dies kann die Durchsetzbarkeit und die Anknüpfung weiterer Rechtsfolgen erleichtern.

Kann „due“ ohne Kontext missverständlich sein?

Ja. Die genaue Bedeutung hängt von der Formulierung und dem Dokumenttyp ab. Ohne Bezugspunkt kann „due“ sowohl Fälligkeit, Geschuldetsein als auch gebotene Sorgfalt bezeichnen, weshalb die Auslegung am konkreten Zusammenhang anknüpft.