Legal Lexikon

True

Begriff und Bedeutung von „True“

„True“ ist ein englischer Begriff und bedeutet „wahr“, „zutreffend“ oder „echt“. In rechtlichen Zusammenhängen taucht „True“ in verschiedenen Formen auf: als werbliche Anpreisung („true quality“), als Bestandteil von Produktbezeichnungen („True Leather“), als Markenwort („TRUE“), als Klauselbestandteil in Verträgen („true and correct“) sowie als technische Variable in digitalen Systemen (Boolescher Wert „true“). Die rechtliche Bewertung hängt stets vom Kontext, der angesprochenen Verkehrskreise und der Erwartungshaltung von Verbraucherinnen und Verbrauchern oder Geschäftspartnern ab.

Rechtliche Relevanz in unterschiedlichen Kontexten

„True“ in der Werbung und Kommunikation

Werbeaussagen mit „True“ beziehen sich regelmäßig auf Wahrheit, Echtheit oder Richtigkeit. Wird „True“ zur Beschreibung von Produkteigenschaften, Qualität, Herkunft oder Leistungsfähigkeit verwendet, kann dies rechtlich als Tatsachenbehauptung verstanden werden. In solchen Fällen wird von Unternehmen erwartet, dass die Aussage zutreffend ist und durch belastbare Nachweise untermauert werden kann. Unklare, übertriebene oder objektiv falsche Verwendungen bergen das Risiko einer als irreführend eingestuften Kommunikation.

„TRUE“ als Marke und Kennzeichen

Der Begriff „TRUE“ kann als Kennzeichen verwendet werden. Ob er als Marke schutzfähig ist, richtet sich unter anderem nach seiner Unterscheidungskraft und danach, ob ihm im Zusammenhang mit den beanspruchten Waren und Dienstleistungen ein beschreibender Charakter zukommt. Wird „TRUE“ etwa zur bloßen Beschreibung von Eigenschaften („wahr“, „echt“) verstanden, kann dies der Schutzfähigkeit entgegenstehen. In anderen Konstellationen, insbesondere bei fantasievoller oder herkunftshinweisender Benutzung, kann Markenschutz in Betracht kommen. Zudem ist zu beachten, dass bereits bestehende Kennzeichenrechte Dritter einer Nutzung entgegenstehen können.

„True“ in Verträgen, Zusicherungen und Erklärungen

In vertraglichen Dokumenten wird „true“ häufig in Formulierungen wie „true and correct“ oder „true and accurate“ verwendet. Damit wird typischerweise erklärt, dass bestimmte Angaben oder Daten vollständig und zutreffend sind. Solche Richtigkeits- oder Vollständigkeitszusicherungen können für die Zurechnung von Verantwortung, die Auslösung von Gewährleistungsrechten oder Vertragsstrafen und für Haftungskonstellationen von Bedeutung sein, wenn sich Aussagen nachträglich als unrichtig erweisen.

„True“ im Datenschutz und Informationsrecht

Im Kontext personenbezogener Daten spielt Richtigkeit eine bedeutsame Rolle. „True“ kann hier für die inhaltliche Korrektheit oder Aktualität von Informationen stehen. Auch in Einwilligungs- und Zustimmungsprozessen kommt „true“ als technisches Flag in Protokollen vor. Rechtlich relevant ist, dass der dokumentierte Status der Einwilligung oder der Datenrichtigkeit mit der tatsächlichen Sachlage übereinstimmt. Abweichungen zwischen protokollierten „true“-Werten und der Realität können zu Nachweisproblemen führen.

„True“ in Produktkennzeichnung und Herkunftsangaben

Bezeichnungen wie „True Leather“, „True Organic“ oder „True Natural“ vermitteln regelmäßig den Eindruck besonderer Echtheit oder natürlicher Beschaffenheit. Solche Angaben werden rechtlich an der Erwartung der angesprochenen Verkehrskreise gemessen. Ist der Begriff geeignet, über Art, Zusammensetzung, Herkunft oder Nachhaltigkeit eines Produkts zu täuschen, kann dies als irreführend bewertet werden. Genauigkeit, Klarheit und Transparenz in der Kennzeichnung sind hier maßgeblich.

„True“ in Aussagen, Nachweisen und Belegen

In Erklärungen wie Zeugenaussagen, eidesstattlichen Versicherungen oder sonstigen Bestätigungen steht „true“ für die wahrheitsgemäße Wiedergabe von Tatsachen. Unwahre oder unvollständige Erklärungen können schwerwiegende rechtliche Folgen haben. Maßgeblich ist, ob die Erklärung objektiv zutreffend ist und ob der Kontext die Erwartung strenger Wahrhaftigkeit weckt.

„True“ in Plattformregeln und Identitätsvorgaben

Vorgaben zur „true identity“ oder zur wahrheitsgemäßen Angabe von Daten finden sich in Nutzungsbedingungen digitaler Plattformen. Die Einhaltung solcher Regeln kann Auswirkungen auf die Vertragsbeziehung zwischen Plattform und Nutzenden, auf die Moderation von Inhalten sowie auf Maßnahmen bei Pflichtverstößen haben. Entscheidend ist, wie die Pflicht zur „wahren“ Angabe konkret formuliert und umgesetzt ist.

Risiken und typische Streitpunkte

Irreführungsgefahr durch „True“-Aussagen

Die Grenze zwischen zulässiger werblicher Überhöhung und unzulässiger Irreführung kann schmal sein. Besonders risikobehaftet sind absolut formulierte Aussagen („100% true“, „truly natural“), wenn diese nicht den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen oder ohne Erläuterung mehrdeutig sind.

Marken- und Kennzeichenkonflikte

Die Nutzung von „TRUE“ als Produktname oder Bestandteil einer Bezeichnung kann mit älteren Kennzeichenrechten kollidieren. Zudem kann eine Eintragung als Marke daran scheitern, dass der Begriff in der jeweiligen Branche als beschreibend oder anpreisend verstanden wird.

Haftung bei Richtigkeitserklärungen

Wer Aussagen als „true“ bestätigt, übernimmt Verantwortung für deren Genauigkeit. Stellt sich eine „true“-Erklärung später als fehlerhaft heraus, können vertragliche oder vorvertragliche Haftungsfolgen ausgelöst werden, insbesondere wenn die Gegenseite auf die Richtigkeit vertraut hat.

Technische „true“-Flags und Compliance

In IT-Systemen steht „true“ als Boolescher Wert für einen aktivierten oder bejahenden Status, etwa bei Einwilligungen, Opt-ins oder Sicherheitsprüfungen. Werden solche Statuswerte falsch gesetzt, gespeichert oder übermittelt, kann dies zu Abweichungen zwischen Systemprotokollen und tatsächlicher Rechtslage führen und die Nachweisführung erschweren.

Auslegung und Beweisfragen

Kontextabhängigkeit der Bedeutung

Die Auslegung des Begriffs „True“ richtet sich nach dem jeweiligen Umfeld: In der Werbung wird auf das Verständnis durchschnittlicher Verbraucherinnen und Verbraucher abgestellt; in Verträgen auf den objektiven Empfängerhorizont; in technischen Dokumentationen auf die übliche Terminologie von Fachkreisen. Die gleiche Vokabel kann je nach Kontext unterschiedliche rechtliche Tragweite haben.

Nachweis und Dokumentation

Wo „True“ für Richtigkeit oder Echtheit steht, kommt es auf belastbare Nachweise an. Im Werbekontext sind dies etwa Prüfberichte, Laborergebnisse oder Zertifikate. In Verträgen können Begleitunterlagen, Offenlegungspakete und Protokolle maßgeblich sein. In IT-Prozessen sind nachvollziehbare Logs, Zeitstempel und konsistente Systemzustände relevant.

Branchenbezogene Einordnungen

Textil- und Modebereich

Bezeichnungen wie „True Leather“ oder „Truly Handmade“ werden daraufhin beurteilt, ob sie Herkunft, Material oder Herstellungsart korrekt widerspiegeln. Abweichungen zwischen Bezeichnung und tatsächlicher Beschaffenheit gelten als problematisch.

Lebensmittel und Nachhaltigkeit

„True Organic“ oder „True Natural“ kann Erwartungen an ökologische Standards und Inhaltsstoffe wecken. Entscheidend ist, ob diese Erwartungen erfüllt und hinreichend transparent kommuniziert werden.

Finanz- und Unternehmensberichterstattung

Formulierungen, die eine „zutreffende und faire“ Darstellung beanspruchen, verweisen auf die Richtigkeit und Vollständigkeit von Angaben. Unzutreffende Darstellungen können zu erheblichen rechtlichen Konsequenzen führen.

Abgrenzungen zu ähnlichen Begriffen

„Authentic“, „Genuine“, „Real“, „Original“

Diese Begriffe liegen semantisch nahe, setzen jedoch unterschiedliche Akzente: „Authentic“ betont Ursprünglichkeit, „Genuine“ Echtheit im Sinne von nicht gefälscht, „Real“ das Tatsächliche, „Original“ die Nicht-Kopie. „True“ hebt den Aspekt der Wahrheit oder Richtigkeit hervor. Für die rechtliche Bewertung ist maßgeblich, wie der angesprochene Verkehr den jeweiligen Begriff in der konkreten Verwendung versteht.

Häufig gestellte Fragen zu „True“

Ist die Verwendung des Wortes „True“ in der Werbung grundsätzlich zulässig?

Die Verwendung kann zulässig sein, wenn die Aussage inhaltlich zutrifft und nicht über wesentliche Merkmale täuscht. Entscheidend ist, ob das angesprochene Publikum die Botschaft als überprüfbare Tatsachenbehauptung versteht und ob diese durch geeignete Nachweise gedeckt ist.

Kann „TRUE“ als Marke eingetragen werden?

Eine Eintragung ist möglich, wenn das Zeichen über ausreichende Unterscheidungskraft verfügt und nicht rein beschreibend verwendet wird. Die Beurteilung hängt von den beanspruchten Waren und Dienstleistungen sowie der Verkehrsauffassung ab. Bestehende ältere Rechte Dritter können entgegenstehen.

Welche Bedeutung hat „true and correct“ in Verträgen?

Die Formulierung drückt regelmäßig eine Richtigkeits- und Vollständigkeitszusage aus. Wird eine solche Zusage verletzt, können vertragliche Folgen entstehen, etwa Rechte auf Anpassung, Rückabwicklung oder Schadensersatz, abhängig vom konkreten Vertragsgefüge.

Welche Rolle spielt „True“ in Datenschutzprotokollen und Einwilligungen?

In technischen Protokollen kennzeichnet „true“ häufig einen aktiven oder bestätigten Status, etwa bei Einwilligungen. Rechtlich bedeutsam ist die Übereinstimmung zwischen protokolliertem Status und tatsächlicher Willensbetätigung sowie die Nachvollziehbarkeit der Dokumentation.

Ist die Bezeichnung „True Leather“ unbedenklich?

Die Bezeichnung wird daran gemessen, ob sie echte Tierhaut oder bestimmte Qualitätsmerkmale erwarten lässt. Trifft dies nicht zu, kann eine Irreführung vorliegen. Maßgeblich sind die tatsächliche Beschaffenheit des Produkts und das Verständnis der Zielgruppe.

Führt die Verwendung von „True“ automatisch zu Haftungsrisiken?

Nicht automatisch. Risiken entstehen insbesondere dann, wenn „True“ als überprüfbare Tatsachenbehauptung verstanden wird und diese sich als unzutreffend erweist. In solchen Fällen kommen vertragliche oder lauterkeitsrechtliche Konsequenzen in Betracht.

Wie wird „True“ in internationalen Online-Shops bewertet?

Die Bewertung orientiert sich an der Wahrnehmung der jeweiligen Zielmärkte. Sprachliche Nuancen, Marktgepflogenheiten und branchenspezifische Erwartungen können dazu führen, dass „True“ in verschiedenen Rechtsräumen unterschiedlich verstanden und bewertet wird.