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Arbeitsunfähigkeit

Begriff und Bedeutung der Arbeitsunfähigkeit

Arbeitsunfähigkeit beschreibt einen Zustand, in dem eine Person aufgrund von Krankheit oder Verletzung vorübergehend oder dauerhaft nicht in der Lage ist, ihre beruflichen Tätigkeiten auszuüben. Die Ursache kann sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Der Begriff ist im deutschen Sozial- und Arbeitsrecht von zentraler Bedeutung, da er zahlreiche rechtliche Folgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber nach sich zieht.

Feststellung der Arbeitsunfähigkeit

Die Feststellung einer Arbeitsunfähigkeit erfolgt durch eine ärztliche Untersuchung. Ein Arzt prüft dabei, ob die gesundheitlichen Einschränkungen so gravierend sind, dass die betroffene Person ihre zuletzt ausgeübte Tätigkeit nicht mehr wie gewohnt verrichten kann. Das Ergebnis dieser Prüfung wird in einer sogenannten Bescheinigung dokumentiert, die umgangssprachlich oft als „Krankschreibung“ bezeichnet wird.

Unterschied zwischen Krankheit und Arbeitsunfähigkeit

Nicht jede Erkrankung führt automatisch zur Arbeitsunfähigkeit. Entscheidend ist immer die Frage, ob durch die gesundheitliche Beeinträchtigung tatsächlich keine Ausübung der Arbeit möglich ist. Leichte Beschwerden können beispielsweise bestehen bleiben, ohne dass sie zu einer vollständigen Verhinderung führen.

Rechtliche Folgen der Arbeitsunfähigkeit für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Wird eine Person arbeitsunfähig geschrieben, hat dies verschiedene rechtliche Auswirkungen auf das bestehende Beschäftigungsverhältnis:

Lohnfortzahlung im Krankheitsfall

Während einer festgestellten vorübergehenden Unmöglichkeit zur Arbeit besteht grundsätzlich Anspruch auf Fortzahlung des Gehalts für einen bestimmten Zeitraum durch den Arbeitgeber. Nach Ablauf dieses Zeitraums kann ein Anspruch auf Leistungen anderer Stellen entstehen.

Kündigungsschutz während der Arbeitsunfähigkeit

Eine bestehende Krankschreibung schützt nicht grundsätzlich vor einer Kündigung des Beschäftigungsverhältnisses; jedoch gelten besondere Anforderungen an deren Wirksamkeit während dieser Zeit.

Meldepflichten gegenüber dem Arbeitgeber

Wer arbeitsunfähig wird, muss dies unverzüglich mitteilen und innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine ärztliche Bescheinigung vorlegen. Diese Pflichten dienen dazu sicherzustellen, dass das Unternehmen über den Ausfall informiert ist und entsprechend reagieren kann.

Bedeutung für den Versicherungsschutz

Die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit hat auch Auswirkungen auf Ansprüche gegenüber verschiedenen Versicherungen:

Krankengeldanspruch bei längerer Erkrankung

Besteht über einen längeren Zeitraum hinweg keine Möglichkeit zur Rückkehr an den Arbeitsplatz – etwa weil sich die Genesung verzögert -, können unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen wie Krankengeld beansprucht werden.

Bedeutung bei privaten Versicherungen

Auch private Absicherungen gegen Verdienstausfall knüpfen häufig an das Vorliegen von ärztlich bestätigter Unmöglichkeit zur Berufsausübung an; hier gelten jeweils eigene Bedingungen je nach Vertragstypus.

Dauerhafte versus vorübergehende Unmöglichkeit zur Berufsausübung (Erwerbsminderung)

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Neben zeitlich begrenzten Fällen gibt es Situationen dauerhaften Verlusts der Erwerbsfähigkeit infolge schwerwiegender Erkrankungen oder Behinderungen – hier spricht man häufig von Erwerbsminderung oder Invalidität mit eigenen rechtlichen Regelwerken bezüglich Renten- oder Unterstützungsleistungen .
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< h2 > Häufig gestellte Fragen zum Thema Arbeitsunfähigkeit< / h2 >

< h3 > Was versteht man unter dem Begriff „Arbeitsunfähigkeit“?< / h3 >
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Arbeitsunfähig ist jemand dann , wenn er wegen Krankheit seine zuletzt ausgeübte Tätigkeit ganz oder teilweise nicht mehr ausführen kann . Dies gilt unabhängig davon , ob es sich um körperliche oder psychische Ursachen handelt .
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< h3 > Wie lange muss ich meinem Arbeitgeber meine Krankschreibung melden ?< / h3 >
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Die Mitteilungspflicht besteht unverzüglich ab Eintritt des krankheitsbedingten Ausfalls . Eine schriftliche Bestätigung vom Arzt sollte innerhalb eines festgelegten Zeitraums beim Arbeitgeber eingehen .
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< h3 > Kann ich trotz Krankschreibung gekündigt werden ? < / h3 >
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Eine Kündigung während bestehender Krankschreibung ist grundsätzlich möglich , allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein . Es gibt keinen absoluten Schutz gegen Kündigungen allein aufgrund einer bestehenden Bescheinigung .
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< h3 > Welche finanziellen Ansprüche habe ich bei längerer Krankheit ? < / h3 >
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Bei länger andauernder krankheitsbedingter Abwesenheit besteht zunächst Anspruch auf Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber ; danach können weitere finanzielle Leistungen anderer Stellen folgen , sofern entsprechende Voraussetzungen erfüllt sind .
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< h 4 >Betrifft eine Krankschreibung auch meinen Urlaubsanspruch ?
< /h4>< p >Sollte während eines genehmigten Urlaubs eine bescheinigte Erkrankung auftreten ,
wird diese Zeit in vielen Fällen nicht als Urlaubstage gewertet ,
vorausgesetzt ,
die ordnungsgemäße Meldung erfolgt .