ProReal Dtl. 7- Verzögerte Zinszahlung & Rückzahlung

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Anleger müssen um ihr Geld fürchten

Für Anleger der Namensschuldverschreibung ProReal Deutschland 7 gibt es schlechte Nachrichten: Weder die fällige Zinszahlung am 30. Juni 2024 noch die Rückzahlung der Schuldverschreibungen zum 31. Dezember 2024 wird voraussichtlich fristgerecht erfolgen. Das teilte die Gesellschaft in einer Pflichtmitteilung vom 19. Februar 2024 mit.

In der Mitteilung heißt es, dass sich die Emittentin „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ab dem 01.07.2024 gegenüber den Anlegern in Zahlungsverzug befinden“ wird. Im Klartext bedeutet das für die Anleger, dass sie voraussichtlich weder die am 30. Juni 2024 fällige Zinszahlung pünktlich erhalten werden noch die Rückzahlung der gewährten Namensschuldverschreibungen bis spätestens zum Jahresende 2024. Wann und ob die Zahlungen erfolgen werden, wird nicht mitgeteilt.

Risikoanalyse der Bauprojekte

Ganz überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Denn das Hamburger Investmenthaus One Group hat aufgrund der schwierigen Lage am Immobilienmarkt eine gründliche Risikoanalyse für im Portfolio befindliche Bauvorhaben angekündigt und Zinszahlungen bis zum voraussichtlichen Abschluss der Analyse im ersten Quartal 2024 ausgesetzt. Betroffen davon sind die Emissionen ProReal Deutschland 7, ProReal Deutschland 8 – exklusives Folgeangebot, ProReal Europa 9 und ProReal Europa 10. Zinszahlungen sollten bis zum Abschluss der Risikoanalyse ausgesetzt bleiben. Betroffen davon sind ca. 11.000 Anleger, die insgesamt rund 400 Millionen Euro investiert haben. Die am 15. Januar 2024 fälligen Zinszahlungen bei den Vermögensanlagen ProReal Europa 9 und ProReal Europa 10 wurden bereits ausgesetzt.

Die ersten Ergebnisse der Risikoanalyse haben für die Anleger der Namensschuldverschreibung ProReal Deutschland 7 offenbar nichts Gutes gebracht. Besonders bitter ist, dass hier erst eine Verlängerung der Laufzeit bis Ende 2023 beschlossen worden war. Die Rückzahlung der Schuldverschreibung an die Anleger wäre spätestens bis Ende 2024 fällig. Doch damit können die Anleger nun nicht mehr rechnen, stattdessen müssen sie finanzielle Verluste befürchten. Wie das Handelsblatt berichtet, sind rund 4.000 Anleger betroffen, die mehr als 105 Millionen in die Schuldverschreibung ProReal Deutschland 7 investiert haben sollen.

Schuldverschreibung mit qualifizierten Rangrücktritt

Bei der Namensschuldverschreibung ProReal Deutschland 7 wurde ebenso wie bei den Emissionen ProReal Deutschland 8 – exklusives Folgeangebot, ProReal Europa 9 und Pro Real Europa 10 ein qualifizierter Rangrücktritt vereinbart. Die Folgen des vereinbarten Nachrangs bekommen die Anleger nun zu spüren. Denn die Emittentin kann dadurch die Zinszahlungen aussetzen, wenn durch die Zahlungen die Insolvenz der Gesellschaft eintreten oder auch nur drohen könnte, so die Wirtschaftskanzlei MTR Legal Rechtsanwälte , die u.a. im Kapitalmarktrecht berät.

Sollte die ProReal Deutschland 7 GmbH aufgrund der schwierigen Situation am Immobilienmarkt Insolvenz anmelden müssen, kommt es für die Anleger noch dicker. Denn ihre Forderungen werden aufgrund des Rangrücktritts nur nachrangig behandelt und es werden zuerst die Forderungen der anderen Gläubiger bedient. Die Anleger könnten im Insolvenzverfahren somit komplett leer ausgehen.

Von einer Insolvenz ist bislang aber nicht die Rede. Dennoch ist es für die Anleger ratsam prüfen zu lassen, ob der Nachrang überhaupt wirksam vereinbart wurde. Das ist oftmals nicht der Fall, so dass die Forderungen der Anleger dann auch nicht nachrangig behandelt werden.

Mögliche Schadenersatzansprüche der Anleger

Um finanzielle Verluste abzuwehren, können die Anleger zudem ihre Ansprüche auf Schadenersatz prüfen lassen. So haben Anleger Anspruch auf eine ordnungsgemäße Anlageberatung. Dazu gehört auch, dass sie von den Anlageberatern bzw. Anlagevermittlern über die bestehenden Risiken der Kapitalanlage und insbesondere über ihr Totalverlust-Risiko aufgeklärt werden. Wurden die Risiken verschwiegen oder bagatellisiert, können den Anlegern Schadenersatzansprüche entstanden sein.

Auch die Anleger der Emissionen ProReal Deutschland 8 – exklusives Folgeangebot, ProReal Europa 9 und ProReal Europa 10 sollten besonders aufmerksam sein und verfolgen, ob Zahlungen ausgesetzt bleiben. Auch sie können ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen, bevor sich finanzielle Verluste realisieren.

MTR Legal Rechtsanwälte ist eine im Kapitalmarktrecht erfahrene Kanzlei und steht betroffenen Anlegern gerne zur Seite.

 

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